Masterstudiengang Historische Urbanistik/Historical Urban Studies (TU Berlin)

Masterstudiengang Historische Urbanistik/Historical Urban Studies (TU Berlin)

Einrichtung
Technische Universität Berlin, Center for Metropolitan Studies
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.10.2008 -
Bewerbungsschluss
15.07.2008
Von
Sarah Ruißing

Masterstudiengang Historische Urbanistik am Center for Metropolitan Studies (CMS) der TU Berlin – Bewerbungsfrist bis zum 15. Juli 2008!

Zum Wintersemester 2008/2009 startet ein neuer Jahrgang des 4-semestrige Masterstudiengangs Historische Urbanistik/Historical Urban Studies an der TU Berlin. Die Lehrveranstaltungen beginnen Mitte Oktober 2008. Eine kurze Beschreibung der Studieninhalte finden Sie unten. Für den Studiengang werden keine Studiengebühren erhoben. Besuchen Sie bitte auch unsere Webseite www.metropolitanstudies.de. Dort finden Sie Informationen zur Bewerbung, die notwendigen Formulare für eine Online-Bewerbung und wichtige Links, beispielsweise für Studierende aus dem Ausland. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an das Center for Metropolitan Studies (CMS), info@metropolitanstudies.de, Tel: +49 (0)30-314 28400/ -02.

Zur Bewerbung bitten wir um folgende Unterlagen:
- Bewerbungsformulare
- Hochschulzugangsberechtigung (z.B. Abiturzeugnis) in beglaubigter Kopie
- Nachweis über das abgeschlossene Erststudium (z. B. Bachelor-, Magister- oder Diplomzeugnis in beglaubigter Kopie oder eine Bescheinigung des Prüfungsamtes mit der Prüfungsnote).
- ein tabellarischer Lebenslauf
- ein kurzes Motivationsschreiben (nicht länger als 3 Seiten), in dem Sie darlegen, warum Sie sich für den Studiengang Historische Urbanistik interessieren

Eine Bewerbung ist bis zum 15. Juli 2008 möglich. Eine Entscheidung über Ihre Bewerbung können Sie etwa bis Ende August 2008 erwarten.

Interessierte aus dem In- und Ausland wenden sich bitte an:
Technische Universität Berlin, Campus Center (Zulassung und Immatrikulation) im Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, Raum H 30 (Südflügel), D-10623 Berlin, Mo-Do 9.30-15 Uhr, Fr 9.30-14 Uhr, Tel.: +49 (0)30 314-29999, e-mail: telefonservice@tu-berlin.de, URL: http://www.studienberatung.tu-berlin.de/menue/studium/bewerbung_und_immatrikulation/

Historische Urbanistik/Historical Urban Studies

1. Die Stadt der Zukunft, historisch betrachtet
Die Stadt der Zukunft, betrachtet aus einer historischen Perspektive – das ist es, was der Masterstudiengang Historische Urbanistik/Historical Urban Studies am Center for Metropolitan Studies der Technischen Universität Berlin Studierenden mit Bachelor oder Diplom anbietet. Der erste Jahrgang von Studierenden startete zum Wintersemester 2006/7. Im Folgenden finden Sie Informationen über unsere Vision, unser Arbeitsfeld, und unser Team von Lehrenden und Studierenden.

2. Ziele des Studiengangs
Die Welt wird städtisch. Waren um 1900 etwa 10% der Weltbevölkerung Stadtbewohner, werden es in weniger als zwei Generationen bereits 75% sein. Die genaue Analyse städtischer Wachstums- und Wandlungsprozesse ist daher eine wesentliche Voraussetzung für die Gestaltung zukunftsfähiger, qualitätvoller und humaner Lebensräume – eine Aufgabe, die nur durch transdisziplinäres Denken und fachübergreifende Ansätze gelöst werden kann.

Der Masterstudiengang Historische Urbanistik/Historical Urban Studies betrachtet die Stadt von heute in ihren geschichtlichen Kontinuitäten und Brüchen. Unter den gegenwärtigen Bedingungen der Globalisierung zielt er auf eine vertiefte Einsicht in die spezifischen Gestaltungs- und Lebensformen des Europäischen Städtewesens und aus dieser Perspektive vergleichend in die Entwicklung außereuropäischer Städte. Er verbindet Lehrinhalte und –methoden unterschiedlicher Fachdisziplinen. Und er vermittelt Grundlagen für den historisch informierten, kompetenten Umgang mit Problemen gegenwärtiger wie zukünftiger Stadtentwicklung sowie die Fähigkeit, gestaltend auf diese einzuwirken.

Angestrebt ist die Ausbildung von Generalisten, die historisch informiert und mit internationalen Prozessen der Stadtentwicklung vertraut sind.

Der Studiengang konzentriert sich auf die Einübung von „Möglichkeitssinn“ (Robert Musil). Unsere Studierenden arbeiten daran, städtische Leitbilder zu erschließen und zu vermitteln. Dazu setzen sie sich mit unterschiedlichen gegenwärtigen und zukünftigen Praxisbereichen und Problemzusammenhängen auseinander und können in einem breiten Spektrum stadtbezogener Handlungsfelder innovative Arbeit leisten.

Mit dem erfolgreichen Abschluss des Studiums erwerben unsere Studierenden den akademischen Grad Master of Arts in Historischer Urbanistik/Historical Urban Studies. Für den Studiengang werden keine Studiengebühren erhoben. Verwaltungs- und Immatrikulationsgebühren richten sich nach den Sätzen der Universität.

Die Unterrichtssprachen sind Deutsch und Englisch. Unsere Gastdozentinnen und Gastdozenten sprechen überwiegend Englisch, gute englische Sprachkenntnisse sind daher Voraussetzung.

3. An wen richtet sich der Studiengang?
Der Studiengang wendet sich an HistorikerInnen, KunsthistorikerInnen, ArchitektInnen, DenkmalpflegerInnen, Angehörige der Bau- und Wohnungswirtschaft, GeografInnen, Medien-, Kultur- und LiteraturwissenschaftlerInnen, StadtsoziologInnen, StadtplanerInnen und an alle Studierenden mit besonderem Interesse an der historisch informierten Entschlüsselung komplexer Zusammenhönge der Stadtentwicklung.

Als Berufsfelder öffnen sich Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiums Historische Urbanistik/Historical Urban Studies alle Institutionen und Projektkontexte, die geistes- und sozialwissenschaftliches Wissen nutzen und deren Aufgabe die Produktion und Gestaltung städtischer Lebensräume ist. Dies sind vor allem: Marketing, Tourismus, Consulting, Kulturarbeit, Denkmalpflege, Quartiersmanagement, Medien und Kommunikation, universitäre oder außeruniversitäre Forschung und Lehre, Arbeit bei Parteien und Verbänden, bei internationalen NGOs sowie bei allen mit Städtebau und Stadtentwicklung befassten Einrichtungen der Kommunen, Länder, Staaten und der Europäischen Union.

4. Das Center for Metropolitan Studies (CMS) an der TU Berlin
Lehre und Forschung im Fachgebiet Historische Urbanistik/Urban Historical Studies werden am Center for Metropolitan Studies (CMS) durchgeführt.

Das CMS wurde 2004 als interdisziplinäre Einrichtung für Forschung und Lehre an der Technischen Universität Berlin (Fakultät I – Geisteswissenschaften) gegründet. Es arbeitet in Kooperation mit anderen Institutionen an Fragen zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Großstädten, Metropolregionen und Megacities.

Das CMS versteht es als übergreifende Aufgabe, in der Großstadtforschung zu einer Stärkung des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft, Praxis und Öffentlichkeit beizutragen. Dazu werden regelmäßig öffentliche Symposien, Workshops und Seminare über aktuelle Probleme der Stadtentwicklung abgehalten.

Neben dem Masterstudiengang Historische Urbanistik/Historical Urban Studies wird das CMS von zwei weiteren Säulen getragen, in denen sich europäische und nordamerikanische Stadtforschung verbinden.

Das interdisziplinäre „Transatlantische Graduiertenkolleg Berlin – New York“ bietet Doktorandinnen und Doktoranden für jeweils drei Jahren die Gelegenheit, über die Geschichte und Kultur der Metropolen im 20. Jahrhundert zu forschen. Das Kolleg ist eine Kooperation zwischen der TU Berlin, der Humboldt Universität zu Berlin, der Freien Universität Berlin, der Columbia University sowie der New York University. Dieses transatlantische Projekt wird durch die Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Die dritte Säule des CMS bilden interdisziplinäre Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Stadt- und Metropolenforschung.

Das Center for Metropolitan Studies befindet sich im 3. Stock des "Telefunkenhochhauses" am Ernst-Reuter-Platz im Herzen Berlins, etwa 300 Meter Hauptgebäude der Technischen Universität entfernt.

Mit seiner räumlichen Konzentration auf einer Etage des Hochhauses am Ernst-Reuter-Platz, seiner begrenzten Studentenzahl und seinen intensiv miteinander kooperierenden Dozentinnen und Dozenten bietet das Center for Metropolitan Studies einen Gegenpol zum universitären Massenbetrieb. Studieren ist hier in einem überschaubaren Rahmen möglich. Gleichzeitig bietet die Nähe zum Hauptcampus der TU Berlin mit ihrem breiten Fächerspektrum vielfältige Möglichkeiten des intellektuellen Austauschs.

5. Studium in Berlin
Berlin, die Stadt der Kontraste, bietet für Studierende der historischen Urbanistik ein besonders anregendes Umfeld. Die deutsche Metropole mit ihrer von Brüchen und Gegensätzen geprägten Geschichte, ihrer facettenreichen Architektur und Stadtgestalt und ihrem vielfältigen internationalen und multiethnischen Kulturleben ist ein spannender Ausgangspunkt für Stadterfahrung und –analyse auf materieller, sozialer und kultureller Ebene. Die zahlreichen hier ansässigen Institutionen, die sich mit Stadtforschung und Stadtgestaltung beschäftigen, bilden zusätzliche Anziehungspunkte.

Als Hauptziel für ausländische GastwissenschaftlerInnen ist Berlin ein einzigartiges Forum für internationale Diskurse. Den Studierenden ist es hier in besonderer Weise möglich, auf Konferenzen, Symposien und Gastvorträgen von interdisziplinären Synergien zu profitieren.

6. Partnerinstitute
Wir bieten unseren Studierenden die Möglichkeit, während des Studiums Praktika und Arbeitsaufenthalte bei unseren Partnerinstitutionen zu absolvieren. Außerdem sind Studienaufenthalte an internationalen Universitäten als Teil des Studiums ausdrücklich erwünscht. Kooperationen existieren mit dem Centre for Urban History, University of Leicester, dem Department of Geography, University College Dublin, dem Department of History an der Stockholms Universitet, dem Department für Raumentwicklung, Infrastruktur und Umweltplanung an der Technischen Universität Wien und dem Urban Studies Program an der Fordham University in New York.

7. Studienprogramm und Inhalte
Das Studienprogramm verbindet Geschichte und Gegenwart. Die Regelstudienzeit einschließlich der Masterarbeit beträgt vier Semester. Inhalt und Aufbau des Studiums sowie das gesamte Prüfungsverfahren sind dabei so organisiert, dass unsere Studierenden ihr Studium innerhalb dieser vier Semester abschließen können.

Das Lehrangebot ist zu Lerneinheiten zusammengefasst, so genannten Modulen. Um den Abschluss zu erreichen, müssen Studierende eine Auswahl von Lehrveranstaltungen aus acht Modulen belegen – in der Regel drei Lehrveranstaltungen. Jedes Modul wird mit einer benoteten Prüfung abgeschlossen. Studien- und Prüfungsleistungen werden in Form von Leistungspunkten nach dem European Credit Point System nachgewiesen.

Unser Studiengang betont die historischen Dimensionen verschiedener Fachdisziplinen der Stadtforschung. Die acht Module machen aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Prozesse und Strukturen der Produktion, Gestaltung und Nutzung städtischer Lebensräume verstehbar. Der historische Blick kann dabei auch weit auseinander liegende Geschichtsperioden umfassen. In den Co-Seminaren ergänzen sich dazu jeweils zwei Lehrende aus unterschiedlichen Fachdisziplinen.

Modul 1: Im Modul „Urban Governance und Public Sector“ werden die politischen Strukturen und Prozesse in zeitgenössischen Städten aus historischer Perspektive betrachtet. Grundbegriffe der Politikwissenschaften werden im europäischen Vergleich untersucht und in ihren geschichtlichen Dimensionen ausgelotet.

Modul 2: „Dekonstruktion und Rekonstruktion“ betrachtet Brüche und Veränderungen in der gebauten Umgebung. Der Blick wird hier besonders auf die intensiven Leitbilddiskurse gerichtet, die stets den beschleunigten Wandel von Städten begleiten. Thema ist der friedliche wie konfliktreiche und vorwärts wie rückwärts gerichtete Wettbewerb und zukunftsweisende Inhalte, Mittel und Formen der Stadt.

Modul 3: „Öffentlicher Raum und Stadtkultur“ behandelt die Grundlagen der Stadtplanung in der europäischen Geschichte und die Wechselwirkungen zwischen gebautem Raum und städtischer Kultur. Neben einer Einführung in die Geschichte von Stadtplanung und Städtebau bilden die historischen Spannungsfelder öffentlich-privat und Einbindung-Ausgrenzung die Grundlage für eine Untersuchung aktueller sozioökonomischer Praxis.

Modul 4: „Visionen, Innovationen, Identitäten“ analysiert die strategische Suche von Städten nach identitätsstiftenden Sinnressourcen, die sich in Selbst- und Fremdbildern niederschlagen. Eine aktuelle kulturhistorische Methodik eröffnet den Zugang zu diesen Suchbewegungen, die die Stadt in permanenter Veränderung hielten und zu ihrer fortschreitenden Entwicklung beitrugen.

Modul 5: „Ressourcen und Dynamik der Stadtentwicklung“ beschäftigt sich mit den Akteuren sowie materiellen Ressourcen und ökonomischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Stadtproduktion. Hier werden Inhalten und Methoden der Architektur und Stadtplanung vermittelt.

Modul 6: „Stadt im Netz“ vermittelt vertiefte Kenntnisse über die Entwicklung technischer Netzwerke und Infrastrukturen in und zwischen Städten sowie über die Bedeutung von technischer Ausstattung und der Anbindung an überregionale (auch internationale und globale) technische Netzwerke für Städte. In diesem Modul werden Inhalte und Methoden der Technik- Kultur- und Gesellschaftsgeschichte vermittelt.

Modul 7: Ein eigenes Methoden-Modul zielt auf die Vermittlung analytischer Kompetenzen und methodischer wie technischer Verfahren der historischen Stadtforschung. Daran angeschlossen ist ein praktisches Projekt.

Modul 8: Das Wahlmodul gibt Studierenden die Möglichkeit, Studieninhalte ihrer Wahl in weiteren Lehrveranstaltungen zu vertiefen. Sie können dazu frei auf das Angebot aller Berliner Universitäten zurückgreifen.

8. Lehrende
Um das Thema Stadt praktisch und theoretisch in seiner Komplexität zu bearbeiten und den Studierenden unterschiedliche Sichtweisen und Handlungsformen in diesem Forschungsfeld zu vermitteln, kooperieren anerkannte WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen unterschiedlicher Fachrichtungen innerhalb der Technischen Universität wie auch außeruniversitärer Einrichtungen im Team des Masterstudienganges Historische Urbanistik/Historical urban Studies.

Dozentinnen und Dozenten am CMS:
Heinz Reif (Geschichte)
Dagmar Thorau (Geschichte)
Celina Kress (Architekturgeschichte/Stadtplanung)
Oliver Schmidt (Geschichte)

DozentInnen anderer Institutionen: Christoph Bernhardt (Geschichte und Regionalplanung), Johannes Cramer (Architektur- und Stadtgeschichte), Klaus Dettmer (Geschichte, Archivkunde), Hans-Liudger Dienel (Geschichte), Leon Hempel (Politikwissenschaft), Christa Kamleithner (Kulturwissenschaften), Wolfgang König (Technikgeschichte), Dorothée Sack (Bauwissenschaft, Denkmalpflege, Architekturgeschichte), Heike Walk (Politikwissenschaft).

Geschäftsführende wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordination: Dagmar Thorau

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
Klassifikation
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en)
Deutsch
rda_languageOfExpression_stud